Im Zentrum einer barocken Klosteranlage aus dem 18. Jahrhundert steht die Basilika St. Martin. In einem Flügel der Klosteranlage direkt angrenzend an den nördlichen Portalturm liegt die Marienkapelle. Durch das Einfügen einer neuen Raumschicht mit ovalem Grundriss in den vorhandenen Raum entsteht ein Ort zur stillen Andacht. Die Zwischenräume dienen als Erschließung und Verteiler für die Nebenräume und der eigentliche Kapellenraum bleibt frei von störenden Einflüssen.
Raumhohe, gereihte und leicht zur Achse verdrehte Holzlamellen aus gebürstetem, unbehandeltem und gedämpftem Fichteholz bilden die Raumschale. Durch die Materialität und Tiefe der Lamellen wird ein Innenraum als Rückzugsort gebildet, der Schutz und Geborgenheit verleiht. Gleichzeitig hat die Raumschale durch die Abstände der Lamellen eine Transparenz, die stets den Kontakt mit der Außenwelt ermöglicht. Die Marienkapelle wird ein besonderer kleiner Ort – ein Kleinod – im Gesamtkomplex der Klosteranlage.